Obwohl es im 21. Jahrhundert selbstverständlich erscheinen mag, gibt es bisher keine Stadt, die vollständig barrierefrei und generationenfreundlich ist. Auch der Handel hat dieses wichtige Thema noch nicht flächendeckend aufgegriffen. Um hier Fortschritte zu erzielen, ist ein grundsätzlicher Perspektivwechsel notwendig. Solche Veränderungen geschehen nicht über Nacht, aber der Anfang kann schon jetzt gemacht werden. Wir unterstützen Sie dabei mit den folgenden Punkten, die Ihnen hoffentlich den Einstieg in die Umsetzung erleichtern.
Mit gutem Willen allein, kommt man oft nicht weit. Daher stellen wir Ihnen hier Förderprogramme vor, die Sie finanziell bei Ihren Vorhaben für eine generationenfreundliche und barrierefreie Stadt unterstützen.
Zudem will das Land Hessen jährlich mindestens 8,5 Millionen Euro für die Barrierefreiheit in Kommunen investieren. Die Richtlinie sei extra offen gestaltet worden, um alle Formen von Behinderungen zu berücksichtigen. Die Mittel stehen für Rathäuser, Feuerwehrgebäude, Schwimmbäder oder andere kommunale Gebäude zur Verfügung. Das Land will zudem bis zu 90 Prozent der Kosten übernehmen.
Parallel gibt es aber auch noch weitere Möglichkeiten der finanziellen Förderung, die wir Ihnen hier vorstellen.
Stadt- und Siedlungsstrukturen sowie einzelne Gebäude und Infrastrukturen bedürfen weiterhin der baulichen Sanierung, Aufwertung, Anpassung oder Erweiterung. Die Anlage und Aufwertung von Grün-, Frei- und Wasserflächen, Plätzen, Parks und Gärten wie auch die Sanierung und Umnutzung von Gebäuden wie beispielsweise Gemeinbedarfseinrichtungen sind zentrale Maßnahmen.
Die Projektförderung richtet sich an zeitlich befristete, größere Vorhaben mit dem Ziel, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen und/oder mit sozialen Schwierigkeiten langfristig zu verbessern.
Förderung kleiner und niedrigschwelliger Projektideen auf lokaler Ebene zur Stärkung der Zusammenarbeit verschiedener Partnerinnen, Partner und Netzwerke.
Die Förderrichtlinie "Inklusive Kommunale Angebote" des Landes Hessen unterstützt kommunale Gebietskörperschaften bei Maßnahmen zur Beseitigung von Barrieren und der Schaffung inklusiver Begegnungsstätten. Förderfähige Projekte umfassen bauliche Maßnahmen wie Aufzüge, Rampen, Induktionsschleifen, Blindenleitsysteme und inklusive Spielplätze.
Seit 2013 unterstützt Hessen durch Modellregionen die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, um inklusive Sozialräume zu gestalten und Barrieren abzubauen. Kommunale Gebietskörperschaften schließen hierfür eine zweijährige Zielvereinbarung mit dem Land, die um ein Jahr verlängerbar ist. Seit 2020 gibt es auch Modellregionen „Sport und Inklusion“. Insgesamt wurden über 2 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt, und bisher haben 18 Modellregionen teilgenommen.
Gesellschaftliche und ökonomische Veränderungen treffen oft auf einen hohen städtebaulichen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf, Mangel an Grün- und Freiflächen und eine unzureichende soziale und kulturelle Infrastruktur.
Das Förderprogramm will städtebauliche Missstände beseitigen, den sozialen Zusammenhalt stärken und die Integration aller Bevölkerungsgruppen ermöglichen.
Das Programm "Lebendige Zentren" fördert insbesondere bauliche Maßnahmen, die den innerstädtischen Strukturwandel begleiten. Das Programm wird auf kommunaler Ebene gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren umgesetzt. Diese verstehen sich als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, aber auch als Trägerschaften eigener Initiativen.
Wir setzen uns aktiv für Inklusion in unseren Städten und Gemeinden ein.
Im Rahmen verschiedener Förderprojekte, internationaler Kooperationen und die Etablierung von Modellregionen stellen wir Ihnen hier verschiedene Projekte vor, die Städte, Kommunen und Initiativen bereits umgesetzt haben.
“Aktion Mensch” fördert vielfältige soziale Projekte in den Lebensbereichen Arbeit, Freizeit, Wohnen, Bildung und Persönlichkeitsstärkung sowie Barrierefreiheit und Mobilität. Zahlreiche erfolgreiche Projekt-Beispiele werden hier vorgestellt.
Die “Modellregionen Inklusion” in Hessen haben ganz konkret und vor Ort das Ziel, bestehende Barrieren abzubauen. Die Themen sowie deren Maßnahmen und Initiativen reichen von Freizeit, Kultur und Sport bis Arbeit und Beschäftigung. Eine Vielzahl von Maßnahmen unter verschiedenen Aspekten werden erprobt mit dem Ziel, inklusive Sozialräume zu gestalten.
Barrierefreiheit und generationengerechtes Leben spielt auf der ganzen Welt eine Rolle. Ideen auf einen Blick, haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Weitere spannende und umgesetzte Projekte, können Sie hier (ganz unten), filterbar nach Region, einsehen.
Hier finden Sie weiterführende Informationen von Land, Bund und weiteren Initiativen rund um das Thema generationenfreundliche und barrierefreie Stadt.
Das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales stellt Ihnen interessante und hilfreiche Informationen über die Inhalte und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN BRK) in Hessen zur Verfügung.
Das Projekt "Brücken schlagen – Menschen verbinden" fördert inklusive und barrierefreie Stadtführungen in Mainz und Wiesbaden. Ziel ist es, Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Fähigkeiten zusammenzubringen, um den Austausch und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Die Führungen werden gemeinsam mit Interessierten geplant und in den sozialen Medien dokumentiert.
Das Netzwerk Inklusion Deutschland e.V. wurde gegründet, um die Aktiven der Inklusion besser miteinander zu vernetzen und Projekte auf den Weg zu bringen, die zu mehr Inklusion führen können – in Schule, Beruf, Freizeit, Wohnen etc. Im Netzwerk versammeln sich Vereine und Initiativen, Organisationen, Betroffene, Mitarbeitende von Land und Stadt sowie Einzelpersonen, die an einem Fortkommen der Inklusion in Deutschland interessiert sind.
Mithilfe von dafür entwickelten Kriterien prüfen Testerinnen und Tester die Leistungsangebote, Zugangsmöglichkeiten, die Ausstattung der Geschäftsräume sowie das Serviceverhalten von Händlerinnen und Händlern. Der Handelsverband Hessen zeichnet daraufhin Händlerinnen und Händler aus, die in besonderem Maße den Ansprüchen an generationengerechtes Einkaufen entsprechen. Diese Auszeichnung würdigt Händlerinnen und Händler, die durch ihre vorbildlichen Angebote und ihr kundenfreundliches Verhalten besonders positiv auffallen.
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das am 28. Juni 2025 in Kraft tritt, zielt darauf ab, digitale Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen und ihnen gleichberechtigten Zugang zu Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen. Der Podcast "handelkompetent" beleuchtet, wie Händler diese gesetzlichen Anforderungen als Chance nutzen können, um ihre digitale Sichtbarkeit zu erhöhen und mehr Kunden zu erreichen. Chris Schmidt, Co-Gründer von Eye-Able®, erklärt im Interview die wesentlichen Prinzipien der Barrierefreiheit und gibt praktische Tipps zur Umsetzung.